🟢 Adalgis von Thiérache – Der Waldheilige mit dem Kriegernamen
🟢 Adalgis von Thiérache – Der Waldheilige mit dem Kriegernamen
Gedenktag: 1. Juni (regional, lokal überliefert)
📖 Evangelium des Tages
Johannes 17, 1–11a
„Das ewige Leben besteht darin, dass sie dich erkennen, den einzigen wahren Gott.“
➡ Adalgis hat Gott nicht durch Bücher erkannt, sondern durch Stille, Fasten und das Rauschen der Bäume. Er war ein Einsiedler, nicht ein Gelehrter.
🧙♂️ Biografie (in stilisierter Sprache, zwischen Legende und Erdigkeit)
Sein Name klingt wie das Schwert eines alten Franken: Adalgis, auch Algis oder Algise genannt. Er lebte im 7. Jahrhundert und zog sich in die Wälder der Thiérache zurück, im Norden Galliens, an der Grenze zwischen Frankreich und Belgien. Dort baute er sich eine Hütte, ein Gebetshaus – vielleicht nur eine Höhle.
Er war ein Mann von Schweigen und Feuerholz, von Wurzelgemüse und Psalmen. Er heilte, so sagt man, verletzte Tiere, sprach mit niemandem, aber oft mit Gott, und manchmal mit dem Wind.
Er starb alleine, aber nicht vergessen. Bauern legten Steine auf sein Grab, Pilger kamen mit Eiern, Käse und Sorgen. Er war kein Theologe, sondern ein sanfter Barfußprophet mit germanischem Namen und christlichem Herz.
🙏 Gebet zu dem heiligen Adalgis
*Heiliger Adalgis,
du Mann der Wälder und des Gebets,
Lehre uns, zu schweigen mit Liebe,
zu glauben mit den Händen,
zu dienen mit dem, was einfach ist.Bete für alle,
die Zuflucht in der Natur suchen,
für Einsame, für Männer auf der Flucht
– auch vor sich selbst.*
🗣️ Sprachliches / Kulturelles Element
Der Name Adalgis stammt vom altgermanischen Adal- („edel“) und -gis („Pfeil, Geisel, Schutz“). Ein Name zwischen Königssaal und Schlachtfeld, der in der Thiérache zum Namen eines Waldheiligen wurde.
Er könnte heute der Schutzpatron der Waldläufer, der Wildhüter, oder der schweigsamen Männer sein – jener, die nicht fliehen, sondern verweilen.
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